Miesenheim

Die Geschichte des Stadtteils Miesenheim

Die Gemarkung Miesenheim gehört zweifellos zu den an archäologischen Fundstellen reichsten Gemeinden im Mittelrheingebiet. Seit dem 15. Jahrhundert übte das Patriziergeschlecht der Hausmann das Vogteirecht aus, es folgten die Familien von Klepping und von Solemacher.
Das Dorf war durch Wall und Graben geschützt. Entlang des Mühlbaches standen mehrere Mühlen und auch der Himmeroder Hof lag außerhalb der Umwehrung. Im Jahre 1777 wurde bis auf 2 Wohnhäuser, Kirche und Pfarrhaus das gesamte Dorf durch einen verheerenden Brand zerstört. Neben der Landwirtschaft siedelten sich frühe Industriebetriebe in der Gemarkung an. So erhielt das Kloster St. Thomas im Jahre 1727 die Erlaubnis, seine Mehlmühle an der Nette zu einer Anlage zur Eisenverarbeitung mit doppeltem Eisenhammer umzubauen.
Von 1742 bis 1841 betrieb die Familie Remy als Pächter und später als Eigentümer dieses sogenannte „Gut Nettehammer“. Im Jahre 1808 waren hier immerhin 114 Arbeiter beschäftigt, Holzarbeiter und Köhler eingeschlossen. 4 Hammerwerke erzeugten jährlich 3500 Zentner Stabeisen. 1846 erwarb die Familie Backhausen den Nettehammer und verlegte die ebenfalls aufgekaufte Drahtstiftenfirma Quirin und Dreher von Miesenheim zum Nettehammer. Wichtige Arbeitgeber im 20. Jahrhundert waren die Papiermühlen und nach dem 2. Weltkrieg die Bimssteinfabriken. Auch heute ist Miesenheim ein zwar kleiner, aber nicht unbedeutender Standort mit zukunftsweisenden Unternehmen.