Die Geschichte des Stadtteils Namedy
Bereits in römischer Zeit wurde in der Gemarkung Namedy Basaltlava abgebaut. So wurden am Fornicher Kopf die Brückenpfeiler für die Trierer Römerbrücke gebrochen. Erstmals erwähnt wird „Namedei“ um 1200. Der Name stammt vermutlich aus dem Keltischen und bedeutet „Hain, Wald mit Triften und Weiden“ oder auch „Heiliger Hain/Opferstätte“. Wie Miesenheim und Kell gehörte Namedy seit dem Frühmittelalter zum Fiskalbesitz Andernach. Die heutige Pfarrkirche entstammt ursprünglich aus einem im Jahr 1255 gebauten Zisterzienserinnen Kloster.
Anton Hausmann von Namedy und seine Frau Margeretha von Eltz bauten Mitte des 16. Jahrhunderts den Niederhof in Namedy zu einer Burgenanlage aus. Diese Burg Namedy ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Hohenzollern. In den Jahrzehnten um 1800 war Namedy auch ein wichtiger Punkt der Flößerei auf dem Rhein. Hier wurden die rheinabwärts in die Niederlande treibenden Kleinflöße zu Großflößen zusammengestellt.
Zu Namedy gehört auch die rheinab gelegene Siedlung Fornich, wo sich seit dem Mittelalter ein Hospital für Reisende mit Kapelle befand. Bekannt ist Namedy auch heute noch für seinen Obstanbau („Malmedyer Äpfel“) und durch seinen Sprudel/Geysir.
Im beginnenden 20. Jahrhundert wurden erstmalig aufsteigende Gasblasen im toten Rheinarm der Halbinsel „Namedyer Werth“ beobachtet. Bei einer ersten Bohrung um 1903/04 zur Erschließung des Kohlesäure/Wasservorkommens „sprang“ der Geysir das erste Mal ca. 40 m hoch. Neben der gewerblichen Nutzung des Kohlesäure-Vorkommens durch die Namedyer Sprudel GmbH wurde dieses einmalige Naturschauspiel schon 1912 auch touristisch erschlossen und vermarktet. Durch den ersten und zweiten Weltkrieg wurden an dem Geysir erhebliche Schäden verursacht. In der folgenden Zeit kam der Geysir im Jahre 1957 nach zusätzlichen technischen Problemen endgültig zum Erliegen.
Im Jahr 2001 fanden im Rahmen einer Umweltverträglichstudie erfolgreiche Probebohrungen auf dem zwischenzeitlich als Naturschutzgebiet erklärten Namedyer Werth statt. Nachdem die entspechenden Genehmigungen vorlagen wurde im Jahr 2006 mit dem "Ersten Geysir-Sommer" das Naturschauspiel für die Öffentlichkeit wieder angeboten. Zahlreiche Besucher erleben nun täglich die Funktionsweise des größten Kaltwasser-Geysirs der Welt.